Die Region Alutaguse liegt im Osten Estlands, etwa auf der halben Strecke zwischen Ostsee und dem riesigen Peipussee. Die Gegend ist sehr dünn besiedelt, es gibt außer Forstwirtschaft nur wenige andere Arbeitsmöglichkeiten für die Bevölkerung.
Ganz in der Nähe der Ortschaft Tudu haben wir 86 Hektar Land gekauft, davon sind 72 Hektar mit Wald bedeckt. Nach unseren Vorstellungen sollen noch viele weitere Flächen hinzukommen, denn das Gebiet eignet sich nicht nur als Lebensraum für Braunbären, sondern ist durch die Nähe der riesigen Regenmoore auch Rückzugsgebiet für Wölfe und Luchse. Nur unweit unseres Grundstücks liegt ein Auerhahn-Balzplatz. Immer wieder lassen sich Hähne auf den Wegen beobachten. Das Birkwild ist sogar ganzjährig präsent und brütet auf unserem Grundstück. Gleichfalls das Haselhuhn, das die dichten Zitterpappelbestände bevorzugt. Auf den verlassenen Höfen haben sich Habichtskäuze angesiedelt. In den verwilderten Obstgärten lebt der Grauspecht und die Freiflächen sind Heimat des Wachtelkönigs. Noch haben wir nicht mal alle Gebiete erkundet, auch aus Rücksicht vor den Bären, die sich tagsüber in den dichten Wäldern aufhalten. Doch ist es unser Anliegen, die Flächen zu erweitern. Hierzu nutzen wir die Einnahmen aus unseren Reisen und der Bärenbeobachtungshütte. Der Wald unterliegt keinerlei Nutzungen mehr. Es ist gut möglich, dass er eines Tages Bestandteil eines Waldschutzgebietes sein wird.
Unsere Entscheidung auf Nutzungsverzicht, hat zur Folge, dass wir ein jährliches Holzwachstum von 351 Kubikmetern in unserem Wald verzeichnen können. Hinzu kommt akkumulierte Biomasse, die sich in der Krautschicht, im Humus und im Boden befindet. Die gesamte Biomasse entspricht 431 Tonnen jährlich gebundenem Kohlendioxid.
Diesen Wert haben wir mit dem CO2-Ausstoß unserer Kunden verglichen, die jährlich an Reisen in Estland teilnehmen.
Im Jahr 2019 waren es 177 Personen, die nach Estland kamen. Einige blieben länger, andere kürzer. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer kam aus Deutschland, flog von Frankfurt, Berlin, München oder kam mit der Fähre über Helsinki nach Tallinn. Daher ist es schwierig, genau zu berechnen, wie viel Entfernung jeder mit einem Flugzeug, dem Auto oder dem Schiff zurückgelegt hat.
Aber wir wollten wissen, ob unser Wald ausreicht, um den CO2-Ausstoß unserer Kunden zu kompensieren? Um eine Berechnung anzustellen, haben wir Amsterdam als Ausgangspunkt für alle Reisenden gewählt. Der Hin- und Rückflug (Amsterdam-Tallinn) für eine Person verursacht ca. 0,552 Tonnen CO2. Diese Berechnung erfolgt gemäß: https://co2.myclimate.org/en/flight_calculators/new
Wenn alle unsere 177 Kunden einfliegen würden, produzieren sie insgesamt 97 Tonnen Kohlendioxid. Somit können wir momentan die Anreise unserer Kunden problemlos mit unserem Wald in Alutaguse abdecken.