Reisedaten
REISETERMINE | STAND | PREIS | VERFÜGBARKEIT | |
---|---|---|---|---|
März 1, 2025 - März 8, 2025 | Verfügbar | 2.215€ |
12 Verfügbar
|
|
März 9, 2025 - März 16, 2025 | Verfügbar | 2.215€ |
14 Verfügbar
|
Adler, Eulen und Kalanderlerchen
Der Kerkinisee ist eines der wichtigsten Schutzgebiete Griechenlands und ein Hotspot der Biodiversität. Nach Norden abgeschirmt durch das mächtige bulgarische Belesgebirge, finden viele Vogelarten am See und in seiner Umgebung beste Bedingungen vor. Denn die Winter im Tal sind mild, der See nahrungsreich und die Einwohner der umliegenden Dörfer stehen dem Schutzgebiet positiv gegenüber. Unsere Reisezeit ist so gewählt, dass wir die wichtigsten hochnordischen Wintergäste am See noch miterleben können, uns aber gleichzeitig schon in einer frühlingshaften Landschaft bewegen. Dabei erfreuen wir uns nicht nur an den ersten heimkehrenden Zugvögeln, sondern auch an der beginnenden Mandelblüte und der traditionell herzlichen griechischen Gastfreundschaft.
Detailbeschreibung
Erweitern/Schließen
Wir fliegen zunächst in die nordgriechische Stadt Thessaloniki. Hier werden wir durch unsere griechisch-deutsche Reiseleitung am Flughafen in Empfang genommen. Sollte es zu unterschiedlichen Ankunftszeiten kommen, unternehmen wir eine erste Beobachtungstour zum nahegelegenen Mittelmeer. Anschließend fahren wir zum Hotel am Kerkinisee. Nach Ankunft und Bezug der Zimmer verschaffen wir uns einen ersten Eindruck von der Landschaft in der Umgebung des Dorfes, in dem es mehr Steinkäuze zu geben scheint als Einwohner. Das Abendessen bekommen wir in einer traditionellen Taverne serviert.
Heute sind wir zunächst am Ostufer des Sees unterwegs, der zu dieser Jahreszeit sehr breite, trockengefallene Ufer zeigt. Hier gilt unser Interesse der größten Winterpopulation von Zwerggänsen in Europa. Wir wollen die lebhaften Gänse möglichst nah beobachten, um sie gut an ihren Merkmalen von anderen Arten (Grau-, Bläss- und mitunter Rothalsgänsen) unterscheiden zu können. Sicher werden wir vorher schon Zwergscharben, Braune Sichler, Löffler, Flamingos und Silberreiher sehen. Überall sind Kleinvögel unterwegs, die in der abwechslungsreichen Kulturlandschaft nach Nahrung suchen. Das Umfeld des Sees ist zudem ein wichtiges Überwinterungsgebiet für Schelladler und Schwarzstörche, die oft in der Mittagsthermik aufsteigen und dann gut zu beobachten sind. Gleichfalls ist mit Kornweihen, Merline und Wanderfalken zu rechnen. An kleinen Seen halten sich viele Spieß-, Löffel- und einige Moorenten auf – alle schon im Prachtkleid. An den Gewässerrändern suchen Bergpieper und Waldwasserläufer nach Nahrung. Am Nachmittag besuchen wir einen stillgelegten Steinbruch im Belesgebirge. Dort werden wir vielleicht schon die Balkanmeise entdecken oder Zipp- und Zaunammern. Sicher aber können wir die Blaumerle erwarten. Sehr wahrscheinlich ist die Beobachtung des Steinadlers, der im unzugänglichen Gebirge brütet und sich hauptsächlich von Landschildkröten ernährt.
Am nächsten Morgen sind wir am Westufer des Kerkinisees unterwegs. Hier können wir Krauskopf- und Rosapelikane vom Boot aus sehen und fotografieren. Für die Krauskopfpelikane, die sich schon im Brutkleid präsentieren und bald mit dem Nestbau beginnen, ist der See einer der wichtigsten Brutplätze in Europa. Der See ist zudem Rastgebiet für Kormorane, Taucher (Zwerg-, Schwarzhals-, und Haubentaucher) und Möwen (Lach- und Mittelmeermöwen). Längere Zeit beobachten wir in halboffenen Landschaften, die langsam mit Christusdorn, Feldahorn und Eichen zuwachen. Hier halten sich Kernbeißer, Stieglitze, Grün- und Bergfinken, Rot- und Singdrosseln in großer Zahl auf. Die ersten Grauammern, Zilpzalpe und Mönchsgrasmücken singen. Jedes Jahr konnten wir auf dem Westdeich Wildkatzen sehen. Den Abend verbringen wir in der Nähe des Dorfes Mandraki, wo auf den riesigen Wiesen vor dem See Zwergschwäne, Goldregenpfeifer und Kraniche ungestört Nahrung suchen können.
An diesem Tag unternehmen wir eine ganztägige Exkursion in die Kolochori-Salinen von Thessaloniki und später am Meer entlang, in das Aksiou-Schutzgebiet. In der Lagune präsentieren sich Rosaflamingos im schönsten Brutkleid. Daneben nutzen auch Watvögel (Alpenstrandläufer, Rotschenkel, Kiebitzregenpfeifer, Säbelschnäbler) die nahrungsreichen Schlickflächen. Am Meer wollen wir zunächst die attraktive Dünnschnabelmöwe suchen. Zudem erwarten wir Zwerg- und Schwarzkopfmöwen, sowie Brandseeschwalben. Auch Schwarzhals-Taucher und Mittelsäger zeigen sich. In der kleinbäuerlich strukturierten Landschaft hinter dem Deich ziehen Erntereste vom letzten Herbst Grauammern und Weidensperlinge an. Oft sitzen sie in riesigen Trupps auf Leitungsdrähten. Unser Weg führt uns weiter in den “Axios-Loudias-Aliakmonas-Nationalpark”, ein Flussdelta am Meer. Hier suchen wir nach überwinternden Greifvögeln wie Fisch- und Schelladler oder Kornweihe und Merlin.
Heute fahren wir direkt ins Belesgebirge auf über eintausend Höhenmeter. Die Ausbesserung eines Forstweges machte es möglich, eine schmale Vegetationsstufe zu erreichen, in der auf sehr nährstoffarmen Böden Buchen wachsen. Sie sind hier sehr dominant und erinnern an unsere heimischen, bodensauren Buchenwälder. Mit Ausnahme einiger Krokusse, erscheint die Landschaft noch sehr winterlich. Die felsigen und baumfreien Höhenlagen sind bereits in Reichweite. Unsere Zielart ist der Weißrückenspecht, der hier in der seltenen südöstlichen Unterart “lilfordi”, und nur in dieser schmalen Zone vorkommt. Daneben sind weitere Spechtarten, wie Schwarz-, Klein- und Grauspecht zu erwarten. Außerdem sind ziehende Kernbeißer, Zaun- und Zippammern unterwegs und lassen sich auf kurzen Distanzen beobachten. Hier oben lebt auch der Feuersalamander. Anschließend kehren wir in die abwechslungsreiche Kulturlandschaft der Ebene zurück. Am Strymonas und seinen nur sporadisch bewirtschafteten Überschwemmungsflächen wollen wir beobachten. Hier jagen Adlerbussard, Kornweihe und Raubwürger. Gleichfalls Merlin, Wanderfalke und mitunter Gänsegeier. Natürlich erwarten wir wieder zahlreiche Kleinvögel.
An diesem Tag lassen wir uns nochmals von der landschaftlichen Vielfalt Nordgriechenlands beeindrucken. Wir fahren zunächst auf schmalen Straßen und durch enge Felstäler hindurch. Der Weg führt uns weiter an einem Bachlauf entlang, dessen Ufer von Platanen gesäumt wird. Später erreichen wir das Dorf Achladochori, etwas verlassen wirkend, aber nicht unattraktiv. Der Ort ist mit einer sehr artenreichen Umgebung gesegnet. In den Steinsteppen, die nicht mehr konsequent genutzt werden, lassen sich Kalanderlerchen bei ihren eindrucksvollen Balzflügen beobachten. An guten Zugtagen sind Heidelerchen, Grauammern, Schwarzkehlchen und viele Bluthänflinge, sowie Mistel- und Wacholderdrosseln zu sehen. Oberhalb des Ortes, schon im Gebirge, gehen wir in ein enges Schluchttal hinein, welches von imposanten Steinformationen gesäumt wird. In absoluter Stille sind nur wenige Vogelarten zu erwarten, aber doch kann urplötzlich ein Mauerläufer auftauchen. Auch Steinadler lassen sich bei ihren Nahrungsflügen sehen. Selbst Tannenhäher und Alpendohlen haben wir auf früheren Touren hier schon gesehen. Unsere Mittagspause verbringen wir mit herrlicher Aussicht auf die wilde Berglandschaft. Vielleicht entdecken wir dabei den seltenen Lannerfalken. Am Nachmittag und Abend suchen wir am Fluss nach Gebirgsstelzen und Wasseramseln. Schon in der Dämmerung sollten wir Uhus hören.
Oberhalb der Stadt Siderokastro liegt eine ehemalige byzantinische Burg, mit phantastischer Aussicht auf die Ebene von Serres und der wilden Gebirgslandschaft bis an die bulgarische Grenze. Innerhalb der Burgmauern und in umliegender Buschvegetation wollen wir einige interessante Vogelarten finden. Also den Felsenkleiber und die Blaumerle. Eine besondere Art ist der Steinsperling, der Anfang März ins Brutgebiet zurückkehrt. Das ganze Jahr dagegen kommen Samtkopfgrasmücken vor. An den steil aufragenden Felsen innerhalb der Stadt, sind Felsenschwalben und vielleicht schon Mehl- und Rötelschwalben zu sehen.
Am Nachmittag werden wir in der Ebene von Serres unterwegs sein und uns an den frühlingshaften Feldern, auf denen schon das Apenninen- Adonisröschen üppig blüht, erfreuen. Hier singen Feldlerchen und an den Feldrainen zeigen sich Rebhühner. Sicher werden wir die ersten Schwarzstörche sehen.
Schon auf dem Weg nach Thessaloniki besuchen wir weitere Landschaften und Beobachtungsgebiete. So liegen in Flughafennähe Küstenabschnitte, von denen aus sich Stern- und Prachttaucher beobachten lassen. Auch die Salinen von Allochori sind eine gute Möglichkeit, nochmals Watvögel zu sehen. Darunter den nur selten in Mitteleuropa auftretenden Teichwasserläufer. Später und sicher viele tolle Beobachtungen verabschieden wir uns aus Griechenland und fliegen zurück nach Deutschland.
Write a Review