Reisebericht Herbst 2016 Vögel und Säugetiere

Reisebericht 21-28.09.2016

13Teilnehmer

Wetter: Für das Baltikum ungewöhnlich warmes, vielfach sonniges und windarmes Wetter

  1. Tag: Anreise in Riga und anschließende Führung durch die größte Stadt des Baltikums. Danach Fahrt entlang der Via baltica nach Estland. Kurzer Stopp an der Riga Bucht mit ersten Beobachtungen von Schellenten, Mittelsäger und Haubentauchern. Unter den vielen Bachstelzen am Strand hielt sich eine Thunberg-Schafstelze auf. Am Abend bezogen wir Quartier in Linnamae, unweit des Soomaa-Nationalparks
  2. Tag: Gemeinsam suchten wir morgens ein kleines Regenmoor auf, in dem Birkhähne bei der Herbstbalz zu hören waren. Einen Hahn konnten wir bei Abflug beobachten. Zu sehen waren Raubwürger und eine ziehende Kornweihe. Danach suchten wir entlang eines Urwaldpfades nach einem Dreizehenspecht, der sich jedoch nicht sehen ließ. Dafür hatten wir kurze Zeit später Glück und sahen einen Weißrückenspecht. Dann trennten wir uns. Eine Gruppe fuhr in die Bärenhütte, die andere ans Meer. Während die eine Gruppe sich an Marderhunden und einer Bärin erfreuten, beobachtete die andere Gruppe am Meer Zwerg- und Singschwäne, viele Enten und Gänse (Weißwangen-, Bleß- und Saatgänse), ziehende Feldlerchen, Wiesenpieper und Steinschmätzer. Immer wieder zeigten sich Seeadler. Die Highlights waren eine entfernt fliegende Sumpfohreule und ein Merlin, der lange auf kurzer Distanz auf einem Stein sitzen blieb und sich lange beobachten ließ.
  3. Tag: Während die erste Gruppe aus der Bärenhütte kommend, sich an balzenden Auer- und Birkhähnen erfreute, fuhr die zweite Gruppe in ein riesiges Regenmoor. Hier beobachteten wir lange den Nordischen Kleiber, einer sehr helle Unterart des Kleibers. Im größten Regenmoor-Nationalpark waren nur wenige Vögel zu sehen, dafür aber umso mehr interessante Pflanzen (Moltebeere, Sonnentau, Sumpfporst) Danach vereinigten sich beide Gruppen. Im Nationalparkzentrum erfuhren wir mehr über den Umgang von Wölfen in Estland. Anschließend zeigte uns Marko Kübarsepp Spuren von Wölfen nur unweit des Zentrums. Hier zeigten sich viele Bekassinen. Nach dem Nachtessen, das wir am lange beobachten. Danach fuhren wir zu einem nur wenige Meter entfernten Habichtskauzrevier. Nach einer Weile riefen gleich zwei dieser imposanten Eulen. Im Hintergrund war auch ein Elch zu hören. An einer anderen Stelle ließ sich nochmal ein Habichtskauz hören.
  4. Tag: An diesem Tag wechselten wir unser Quartier. Es ging in den Nordwesten Estland. Unterwegs zeigten sich mehrmals Kornweihen und sogar eine männliche Steppenweihe, die jedoch leider nur einige Teilnehmer sehen konnten. Am Nachmittag sahen wir tausende Weißwangengänse in der Bucht von Pögari, nur unweit unseres Hotels. Den Abend verbrachten wir auf einer Wiese im Matsalu-Nationalpark. Von einem Beobachtungsstand aus, konnten wir gleich sechs Elche beobachten.
  5. Tag: Es ging an diesem Tag zum Kap Pöösaspea. Auf dem Weg dorthin, waren viele Kleinvögel und Kiebitze auf den Feldern zu sehen. Gleichfalls Gänse und Kraniche. Am Kap herrschte kräftiger Südwind, so dass sich nur ein geringes Zuggeschehen darbot. Neben immerhin dutzenden Stern- und Prachttauchern, waren es vor allem Ringelgänse, Mittelsäger, Trauer- und Samtenten, die uns erfreuten. Am Strand von Haversi, war die Ausbeute an Limikolen doch eher enttäuschend. Nur ein Zwergstrandläufer und ein sehr naher Sanderling ließen sich blicken. Dagegen war das spätabendliche Wolfstracking ein Erlebnis der besonderen Art: Zunächst entdeckten wir einen mächtigen Elchbullen am Wegesrand. Später, in einem Gebiet in dem Wölfe gemeldet wurden, hörten wir zunächst nur die Welpen, die sich nicht weit von uns aufhielten. Dann heulten ältere Wölfe weiter entfernt, bei einem windstillen und sternenklaren Himmel.
  6. Tag: Am frühen Morgen rief ein Sperlingskauz direkt am Hotel und zeigte sich auch kurz auf der Spitze einer Rottanne. Danach ging es bei ungewöhnlich warmen und damit nicht unangenehmen Temperaturen zunächst zur Insel Hiiumaa und weiter zu den Kleininseln Saarnaki und Körgelaid. Erst nur aus großer Entfernung, dann aber doch relativ nah, entdeckten wir eine Ringelrobbe, die auf einem Stein lag. Danach legten wir an der Insel Saarnaki an. Es folgte ein kleiner Rundgang, auf der unbewohnten und fast gänzlich mit Wachholder bewachsenen Insel. Von der Fähre aus sichteten wir noch eine Eisente, einen Prachttaucher, Ringelgänse und größere Trupps Weißwangengänse und Bergenten.
  7. Tag. Nochmal ging es auf Elchsuche. Ein junger Bulle zeigte sich am Wegesrand und ließ sich lange betrachten. Danach verweilten wir lange in der schönen Matsalubucht. Hier hielten sich wiederum tausende Weißwangengänse auf, die uns auf wenige Meter tolerierten. Sehr schön anzusehen waren mehrere Beuteflüge eines Merlins, der Berghänflinge und Stieglitze aufscheuchte. Unter den wenigen Limikolen, waren mehrere Kiebitzregenpfeifer und ein Kampfläufer zu sehen. Es folgte ein Besuch der schönen Stadt Haapsalu. Am Abend waren wir wiederum im Wald unterwegs. Besonderes Glück hatten wir mit der Beobachtung eines Dreizehenspechtes. Am Abend waren dann wieder Sperlingskauz und Habichtskauz zu hören.
  8. Am letzten Beobachtungstag verweilten am Kap Puise und wurden mit einem eindrücklichen Zuggeschehen belohnt. Mehrere hundert Schwanzmeisen der weissköpfigen nördlichen Unterart zogen an uns vorbei. Daneben waren verschiedene Meisenarten, Wiesenpieper und tausende Buch- und Bergfinken in nur wenigen Minuten zu sehen. Bei hefigen Südwestwinden, versuchten hunderte Eichelhäher das Meer zur Insel Saaremaa vergeblich zu überqueren.

Am Vormittag ging es dann nach Tallinn, wo die Reise dann nach einer Stadtführung endete.

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