Reisedaten
REISETERMINE | STAND | PREIS | VERFÜGBARKEIT | |
---|---|---|---|---|
September 20, 2025 - September 27, 2025 | Verfügbar | 2.750€ |
14 Verfügbar
|
Kurische Nehrung, Memeldelta und Urwälder
Auf der Kurischen Nehrung verläuft eine der wichtigsten Vogelzugrouten im gesamten Ostseeraum. Massen an Finken, Goldhähnchen, Drosseln und in deren Folge auch Greifvögel und Falken nutzen die hundert Kilometer lange, aber sehr schmale Halbinsel als Abkürzung entlang des baltischen Zugweges. Zehntausende Gänse, Enten und Schwäne nutzen die Seen, Flussniederungen und abgeernteten Felder im Hinterland der Küste und im Delta der Memel. Sehr eindrucksvoll ist das Rastgeschehen der Limikolen an den zahlreichen, schon abgelassenen Fischteichen.
Auf unserer Reise wollen wir viele der eindrucksvollen Landschaften Litauens erleben. So erkunden wir die mächtigen Sanddünen der Nehrung, wandern an der Küste und durchfahren mit dem Schiff das Haff und das angrenzende Delta der Memel. Im Süden des Landes erkunden wir weitläufige Urwälder und Flussniederungen. Unterstützt werden wir während der Reise von lokalen Führern, die uns gerne ihre Naturschätze präsentieren.
Detailbeschreibung
Erweitern/Schließen
Wir fliegen von Frankfurt über Kopenhagen nach Palanga, einem alten Seebad unmittelbar an der Ostsee. Über Klaipeda (Memel), der einzigen Hafenstadt Litauens und Tor zur Kurischen Nehrung fahren wir zunächst nach Ventaine. Unsere Unterkunft in liegt unmittelbar am Wasser, mit Blick auf die Dünen der Nehrung und nahe am Delta der Memel. Von hier aus können wir das Zuggeschehen sowohl an der Haffküste, als auch in der Offenlandschaft mit ihren kleinen Feldern, Brachen und Gehölzen miterleben.
Am Morgen suchen wir zunächst die Beringungsstation in Ventes Ragas auf, die schon seit 90 Jahren in Betrieb ist. In den letzten Jahren wurden mehrere Reusen des Helgolandtyps erneuert. An manchen Tagen im Herbst werden hier bis zu 40 Vogelarten mit 10000 Individuen beringt. Immer wieder zeigen uns Mitarbeiter der Station ihre gefangenen Seltenheiten. Von Interesse ist auch die Umgebung der ins Haff hineinragenden Halbinsel. Also ein alter Bootsanleger, auf dem wir Steinwälzer und Strandpieper erwarten können. Oder die Schilfwälder am Haff, in denen sich oft Bartmeisen aufhalten. Anschließend gehen wir in ein Regenmoor, das in den letzten Jahren zugänglich gemacht wurde. Das Moor kann sicher nicht mit der Vielfalt an Vogelarten der Küsten und Wiesenlandschaften mithalten, aber wir können uns über viele interessante Pflanzenarten (Moltebeere, Sumpfporst) freuen.
Am Nachmittag erkunden wir die weitläufige Fischteichanlage im nahen Kintai. Die traditionell im Herbst abgelassenen Fischteiche bieten durchziehenden Limikolen besonders günstige Nahrungsbedingungen. Neben Sandregenpfeifern, Alpen- und Sichelstrandläufern, hoffen wir auf seltene Arten, wie Sumpfläufer oder sogar Teichwasserläufer.
Morgens beobachten wir in unmittelbarer Nähe unserer Unterkunft. Besonders verschiedene Meisenarten, aber auch Kernbeißer, Nordische Gimpel und Spechte (Klein-, Mittel- und Buntspechte) nutzen die Haffküste als Zugweg. Dagegen halten sich nordische Saat- und Blässgänse eher auf den Ackerbrachen im Binnenland auf. Unter ihnen sind mitunter echte Seltenheiten, wie Kurzschnabelgans, Rothalsgans oder Zwerggans. An den Brachen und Feldrainen suchen wir nach Rebhühnern, Bluthänfligen und Stieglitzen. Mitunter zeigen sich schon die ersten Berghänflinge.
Am Nachmittag erkunden wir die weitläufigen Fischteiche bei Kintai (Wasservögel, Limikolen) und abends wieder Gebiete im Memeldelta. Hier erwarten wir Schlagschwirl, Kleinrallen, Zwerg- und Große Rohrdommel.
Im Hintergrund ist der Pirol ständig akustisch präsent.
Am Nachmittag sind wir in einer weitläufigen Fischteichanlage bei Kintai (Wasservögel, Limikolen) und abends wieder im Memeldelta unterwegs. Hier erwarten wir Schlagschwirl, Kleines Sumpfhuhn, Zwergdommel und Große Rohrdommel. Zum Tagesabschluss und schon bei einsetzender Dunkelheit wollen wir ganz in der Nähe das eigenwillige “Knäbbern” der Doppelschnepfen hören und auch balzende Schnepfen sehen.
Am Morgen hoffen wir in der Umgebung von Silute auf Schelladler, die später als Schreiadler nach Süden ziehen. Sehr sicher ist die Beobachtung von Seeadlern und vielleicht die von Fischadlern. Gegen Mittag fahren wir mit einem Schiff entlang der Memel und weiter über das Kurische Haff zur Nehrung. Dadurch sparen wir uns die Busfahrt über Klaipeda und haben vom Wasser aus einen eindrucksvollen Blick auf die bis zu sechzig Meter hohen und stellenweise vegetationsfreien Sanddünen. Im Flussdelta halten sich noch Weißbartseeschwalben und Rohrsänger auf. Auf dem Haff sind verschiedene Entenarten (Berg-, Tafel- und Reiherenten) und Gänsesäger zu erwarten. In Nida gehen wir an Land und beziehen hier unser Hotel. Später “erklimmen” wir eine der mächtigsten Dünen der Nehrung und genießen die Abendstimmung mit Blick auf Küste, Haff und Düne.
Die fast einhundert Kilometer lange und an der schmalsten Stelle nur wenige hundert Meter breite “Kurische Nehrung”, stellt eine der wichtigsten Zugstrecken des nordöstlichen Vogelzuges dar. Besonders Kleinvögel nutzen den schmalen Sandstreifen als Abkürzung. An manchen Tagen und je nach Wetterlage, zieht ein nicht enden wollender Strom von Buchfinken, Rot- und Singdrosseln, Wintergoldhähnchen, Feldlerchen und Erlenzeisigen in schmalen Bändern die Nehrung entlang nach Südwesten. Gleichfalls nutzen Sperber, Weihen und Habichte die Zugroute.
Am frühen Morgen wollen wir an den nahen Sanddünen bei Nida und Juodkrante (Schwarzort), dieses Schauspiel erleben. Fast jedes Jahr konnten wir den sibirischen Gelbbrauenlaubsänger entdecken. Ein weiterer wichtiger Beobachtungsort an diesem Tag ist die Ostseeküste, mit ihren breiten Stränden, die zu dieser Jahreszeit nur von wenigen Menschen aufgesucht werden. Oftmals halten sich Sanderlinge, Pfuhlschnepfen oder Kiebitzregenpfeifer zur Nahrungsaufnahme und für Ruhephasen am Strand auf. Die vor der Küste liegenden Dünen sind hervorragend als Beobachtungspunkte geeignet um Meeresenten (Samt-, Eider-, Eis- und Trauerenten), Seetaucher (Pracht- und Sterntaucher) und Seeschwalben (Raub- und Brandseeschwalben) zu sehen. Gegen Mittag und bei guter Thermik suchen wir die mächtigsten Sanddünen der Nehrung auf und halten nachziehenden Greifvögeln (Rauhfuß- und Mäusebussard, gelegentlich Steinadler) Ausschau. Mitunter lassen sich in kurzer Zeit gleich mehrere Falkenarten (Merlin, Rotfuß-, Baum-, Wander- und Turmfalke) beobachten.
Noch einmal wollen wir uns bei Sonnenaufgang an der Küste oder auf den Dünen am Vogelzug erfreuen. Vielleicht gelingt uns die Beobachtung von Elchen, die im Nationalpark geschützt und deshalb nicht selten sind. Später fahren wir ganz in den Osten der Nehrung, dort wo das Haff in die Ostsee mündet. Dieser Ort ist immer gut für seltene Möwenarten (Steppenmöwe, Baltische Heringsmöwe). Später verlassen wir die Nehrung und fahren nach einer kurzen Besichtigung der Altstadt Klaipedas in den Süden des Landes. Unterwegs halten wir an den Karpynė-Fischteichen um rastende Gänse und Enten zu sehen. Am späten Nachmittag erreichen wir den größten Kranichschlafplatz Litauens bei Novaraistis. Der ehemalige Torfstich wir auch von Zwergsägern, sowie Sing- und Zwergschwänen aufgesucht. Nach dem Einfall der Kraniche und schon in der Dunkelheit fahren wir nach Birštonas, unserem nächsten Übernachtungsort.
Von Birštonas aus ist es nicht weit bis in den Punia-Urwald, der in Anlehnung an den polnischen Urwald, auch Białowieża Litauens genannt wird, Gleichmaßen darf sich hier der Wald schon seit Jahrzehnten ohne menschliche Beeinflussung entwickeln. Von drei Seiten durch den Fluss Nemunas (Memel) eingeschlossen, beeindruckt der Park durch seine vielen Baumriesen. Besonders alte Eichen prägen das Waldgebiet. So verwundert es nicht, dass hier zahlreiche Spechtarten, darunter Dreizehen-, Weißrücken-, Mittel- und Grauspecht vorkommen. Zu den Waldarten gehört auch der helle Nordische Kleiber und das Haselhuhn, deren Beobachtung wir viel Zeit einräumen wollen. Den Abend nutzen wir zur Suche nach Eulen (Sperlingskauz und Habichtskauz).
Am letzten Tag bleibt noch etwas Zeit für die Besichtigung der spätmittelalterlichen Wasserburg Trakai. Danach heißt es Abschied nehmen. Wir fahren zum Flughafen nach Vilnius und fliegen zurück nach Hause.
Write a Review