Ornithologisch-Botanische Frühjahrsexkursion
Die Müritzregion gehört zweifelsohne zu den artenreichsten Lebensräumen in Deutschland. Hier erreichen Kranich, See- und Fischadler höchste Populationsdichten. Echte Seltenheiten und Arten, die einen östlichen Verbreitungsschwerpunk haben wie Schreiadler, Zwergschnäpper und Ortolan, finden sich hier ebenso, wie Arten die früher häufig waren, deren Brutareale in Deutschland aber immer kleiner geworden sind. Darunter Gartenrotschwanz, Wiesenpieper und Haubenlerche! Neben der Fauna, ist auch die Flora sehr artenvielfältig. So finden wir blühende Orchideen und seltene Pflanzen nährstoffarmer Moore! In den verschiedensten Naturräumen sind wir zu Fuß, mit dem Rad, dem bequemen Mannschaftskanadier und dem Kleinbus unterwegs.
Unser Hotel ist ein typisch mecklenburgisches Gutshaus und als Ausgangspunkt für Exkursionen bestens geeignet. Unmittelbar am Müritz-Nationalpark gelegen, verbindet es dörfliche Idylle, Naturnähe und exklusives Wohnen.
Detailbeschreibung
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Nach Bezug der großzügigen Zimmer, treffen wir uns zu einer ersten Tour im Umfeld des Gutshauses. Der Gutspark, der Hofsee mit seinen breiten Röhrichtzonen, die ausgedehnten Wälder des Nationalparks und extensiv genutzte Offenlandschaften im Norden sichern eine hohe Artenvielfalt. So begegnen wir Raubwürger, Gelbspötter und zahlreichen Greifvogelarten. Besonders der Fischadler hat hier seinen Verbreitungsschwerpunkt.
Nach dem Abendbrot starten wir zu einer Eulenexkursion. Besonders Waldohreule und Waldkauz stehen auf dem Programm. Auch am Schnepfenstrich wollen wir uns erfreuen.
Auf einer Frühexkursion wollen wir vor allem im Umfeld des Hotels beobachten. Drossel- und Sumpfrohrsänger, Braunkehlchen und Grauammer kommen hier vor. Später sind wir mit dem Rad unterwegs und suchen auf steppenartigen Ackerbrachen nach Schwarzkehlchen, Milanen und Neuntötern. Die Landschaft am „Alten Müritzhof“ ist sehr vielgestaltig: Buchenwälder lösen sich mit Wachholderheiden und trockenen Wiesen ab. Hier begegnen uns viele Waldlaubsänger, Trauerfliegenschnäpper und die Rohrweihe. In der Wacholderheide brütet die seltene Sperbergrasmücke. Sehr artenreich ist der Warnker See, an dessen Ufer wir am Nachmittag beobachten! Zahlreiche Entenarten, wie Reiher-, Löffel- und Knäkenten sowie Taucher und Kormorane nutzen den See als Rastgewässer. Daneben sind ständig Seeadler anwesend.
Das riesige Sumpfgebiet am östlichen Müritzufer ist aufgrund seiner Größe und seiner Naturausstattung in Deutschland einzigartig. See- und Fischadler, Wander- und Baumfalke sowie Kranich und Rohrdommel kommen hier in einer für Deutschland kaum erreichten Dichte vor. In der Stille der Moorlandschaft wollen wir verschiedene Rohrsänger (Schilf-, Teich- und Sumpfrohrsänger), Schwirle (Schlag-, Feld- und Rohrschwirl) und den Pirol sehen oder hören.
Am Nachmittag sind wir im uralten Gutspark von Speck unterwegs, wo fast jeder alte Baum mit Spechthöhlen versehen ist. Bis zu fünf Spechtarten und der Wendehals kommen hier vor.
Der Große Rosin am Kummerower See ist nach Umsetzung eines ehrgeizigen Renaturierungsprojektes der Ort mit der größten Artenvielfalt in Mecklenburg. Mit Einstellung der Pumpwerke wurden die weitläufigen Wiesen überflutet. Schon nach kurzer Zeit siedelten sich Schwarz- und Rothalstaucher, Sumpfseeschwalben, verschiedene Rallenarten (Tüpfel- und Kleines Sumpfhuhn), Reiher sowie viele Entenarten an. Natürlich begegnen wir hier auch vielen Klein- und Greifvogelarten, Reihern und Kormoranen. Mit dem Schiff fahren wir entlang der Peene, dem letzten unverbauten Flusssystem in Deutschland.
Eine Kanutour auf den zahllosen Seen des Nationalparks ist ein unbedingtes Muss. In bequemen Mannschaftskanadiern durchfahren wir die „Alte Fahrt“ – eine besonders urwüchsige Wasserlandschaft der Mecklenburgischen Seenplatte. Eisvogel, Rohrdommel, Bart- und Beutelmeise kommen hier vor. Am Nachmittag halten wir uns an den Boeker Fischteichen auf, wo auf Nahdistanz Drosselrohrsänger und verschiedene Greifvögel zu beobachten sind. Wir suchen auch ein kleines Naturschutzgebiet auf, in dem sowohl Nachtigallen, als auch Sprosser vorkommen.
Dieser Tag hält einige Überraschungen bereit. Zunächst geht es zu den Schreiadlern in die Feldberger Seenlandschaft. Bis zu sechs weitere Greifvogelarten (darunter Wespenbussard) lassen sich hier beobachten. Anschließend wandern wir im Serrahner Buchen-Urwald. Seit 50 Jahren besitzt das Gebiet den Status eines Naturschutzgebietes und unterliegt seither keiner weiteren Nutzung mehr. Ab dem Jahre 1991 wurde es mit 7000 Hektar Teil des Müritz-Nationalparks und vor kurzem Weltnaturerbe. Die urwaldartigen Strukturen waren Hintergrund für zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen auf dem Gebiet der Fauna und Flora. Zu den Vogelarten, die wir hier erwarten, gehört vor allem der Zwergschnäpper, der in Deutschland in den letzten Jahren wieder seltener geworden ist, da seine bevorzugten Bruthabitate, die dunklen Buchenwälder, zu stark genutzt werden. Natürlich besichtigen wir die typisch nährstoffarmen Moore Serrahns, in denen jetzt Fieberklee, Wasserfeder, Sumpfcalla und der rundblättrige Sonnentau blühen. Ganz in weiß präsentieren sich die Moore durch die Fruchtstände der Wollgräser.
Am späten Nachmittag besuchen wir den Ortolan, der sehr begrenzt in der südlichen Müritz vorkommt.
Am Abreisetag unternehmen wir noch eine gemeinsame Frühexkursion. Nach dem Frühstück erfolgt die Heimreise in eigener Regie.
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