Reisetermine
REISETERMINE | STAND | PREIS | VERFÜGBARKEIT | |
---|---|---|---|---|
Mai 10, 2025 - Mai 18, 2025 | Durchführung garantiert | 2.780€ |
8 Verfügbar
|
Die Pflanzen- und Tierwelt Estlands ist in ihrer Vielgestaltigkeit europaweit einzigartig. Riesige Regenmoore, taigaartige Wälder und traditionell extensiv genutzte Offenlandschaften liegen dicht nebeneinander. Stark mäandrierende Flüsse ziehen das Land durch. An den unberührten Küsten erstrecken sich orchideenreiche Strandwiesen und Wacholderheiden. Vor der Küste liegt ein Archipel aus hunderten, vielfach unbewohnten Inseln.
Die Reisezeit ist so gewählt, dass wir den Vogelzug (Seetaucher, Meeresenten, Wattvögel, Kleinvögel), der im Baltikum noch im Gange ist, noch miterleben können. Die sonst im Jahresverlauf sehr unscheinbaren Arten (Rauhfußhühner, Spechte und Eulen) stehen ebenso auf dem Programm, wie die Arten mit östlichem Verbreitungsschwerpunkt (Karmingimpel, Sperbergrasmücke, Schreiadler und Zitronenstelze).
Die botanisch Interessierten kommen ebenfalls nicht zu kurz, denn nicht nur Frühblüher wie Kuhschellen, Trollblumen oder Anemonen blühen in verschwenderischer Pracht, sondern auch die ersten Orchideen.
Detailbeschreibung
Erweitern/Schließen
Wir fliegen morgens von Frankfurt nach Tallinn – Estlands Hauptstadt. Noch am Flughafen treffen wir auf unsere estnisch-deutsche Reiseleitung. Anschließend geht es zunächst zu einer Führung durch die Altstadt Tallinns. Sie ist die intakteste mittelalterliche Stadt in Europa. Sie hat immer noch das ursprüngliche Straßensystem aus dem 13. Jahrhundert. Viele Häuser aus dem 15. Jahrhundert stehen in ihrer ursprünglichen Größe und Form da. Gleichfalls sind alle wichtigen und repräsentativen Regierungsgebäude sowie Kirchen unversehrt. Später fahren wir zur ersten Unterkunft in den Nordwesten Estlands, nur unweit von der Ostsee entfernt. Ganz nah sind Dünenkiefernwälder und traumhafte Kulturlandschaften. Gartenrotschwanz und Grauschnäpper fliegen umher, auch Erlenzeisige und Kernbeißer zeigen sich. Am Abend unternehmen wir eine Wanderung durch die Dünen und am Strand entlang. Hier bekommen wir einen ersten Eindruck vom beeindruckenden Zuggeschehen an der Ostsee. Erfreuen können wir uns außerdem an Kuhschellen, Leberblümchen und Schlüsselblumen, die jetzt in prachtvoller Blüte stehen.
Sehr früh aufstehen heißt es an diesem Tag. Dafür erwartet uns mit der Birkhahnbalz ein Naturschauspiel, das es so in Mitteleuropa nicht mehr gibt. Beeindruckend ist nicht nur das Spiel und die Anzahl der anwesenden Hähne, sondern vor allem die einmalige Artenkombination aus Goldregenpfeifer, Wiesenweihe, Uferschnepfe und Wachtelkönig. Fast jedes Jahr gelang uns in diesem fast menschenleeren Gebiet die Beobachtung von Auerwild. Nach einer Regeneration am späten Vormittag im Hotel, fahren wir ins Naturschutzgebiet Növa, wo uns die Beobachtung von Dreizehenspecht, Steinadler und Raubwürger gelingen sollte. Auf dem Tanajärv brüten Singschwäne. Längere Zeit wollen wir uns auf den riesigen Waldbrandflächen und offenen Dünen aufhalten, um Brachpieper und Flussregenpfeifer zu suchen. Auf dem nährstoffarmen Regenmoor finden wir viele Vertreter der Heidekrautgewächse, wie Sumpfporst und Rosmarinheide oder Krähen, Molte- und Moosbeere. Auch der Gagelstrauch und verschiedene Sonnentauarten wachsen hier.
Das Kap Pöösaspea ist nicht nur ein idealer Ort für die Beobachtung von Seetauchern (Stern- und Prachttaucher) und Meeresenten (Eis-, Samt- und Trauerenten), sondern auch für ziehende Greifvögel (Wespenbussard) und Kleinvögel (Thunberg-Schafstelzen, Rotkehlpieper).
Später sind wir auf der Halbinsel Noarotsi im Naturschutzgebiet Silma unterwegs, wo wir uns an flachen Seen und ehemaligen Meeresbuchten aufhalten. Hier kommen Rothalstaucher, Raubseeschwalbe und Zwergmöwe vor. In den riesigen Schilfwäldern sind Rohrdommel, Beutelmeise und verschiedene Rohrsängerarten zu hören und zu sehen. Baumfalken jagen nach Libellen. Ein Besuch auf Gut Lykholm zeigt uns die untergegangene Welt der Deutschbalten.
Am Nachmittag fahren wir nach Haapsalu, einem ehemaligen Kurort russischer Zaren und des Komponisten Peter Tschaikowski. Die Stadt, mit ihrer Holzarchitektur und der wuchtigen Bischofsburg, ist von lagunenartigen Meeresbuchten umgeben. Auf den zahlreichen Inseln brüten Küstenseeschwalben, vergesellschaftet mit Haubentauchern und verschiedenen Möwenarten. Besonders für Fotografen ergeben sich phantastische Motive, da Ohrentaucher auf einem kleinen Stadtsee nur wenig Scheu zeigen und sich auf wenigen Metern präsentieren. Wir werden hier etwas Verweilen und auch den Aussichtturm an der Promenade aufsuchen. Er bietet einen Bick über Schilfwälder und auf die riesige Lagune.
Eine Schiffstour zur zweitgrößten Ostseeinsel Estlands ist ein besonderes maritimes Erlebnis. Auf der 90-minütigen Überfahrt lassen sich von der langsam fahrenden Fähre aus viele Entenarten beobachten. Darunter Eis-, Trauer-, Samt- und besonders Bergenten, die das flache und ruhige Meer zwischen den Inseln zur Zugzeit aufsuchen. Sehr schnell passieren Stern- und Prachttaucher das Schiff, während Schmarotzerraubmöwen es nicht ganz so eilig haben. Die Insel Hiiumaa (schwedisch Dagö -Taginsel), ist nur an den Küsten spärlich besiedelt. Im Inneren finden sich ausgedehnte Wälder und offene Moore. Unser Ziel sind die Kemubucht, wo in den Nasswiesen Kampfläufer und Uferschnepfen balzen und die Flachseen von Singschwänen und vielen nordischen Gänsen aufgesucht werden! Eine kleine Kolonie von Säbelschnäblern ist hier in den letzten Jahren entstanden. Auf den Inseln haben sich eine riesige Kormorankolonien gebildet. Sehr sicher ist auch die Beobachtung von Seeadlern, die hier immer Nahrung finden. Auf der Rückfahrt sehen wir auch Kegel- oder die seltenen Ringelrobben.
Das riesige Delta des eher kleinen Flusses Kasari wurde schon im Jahr 1957 als Nationalpark ausgewiesen und umfasst heute ein 500 Quadratkilometer großes Gebiet. Auf der Nordseite des Deltas wollen wir verschiedene Naturräume aufsuchen. So Haeska, wo der Kasari im Meer mündet. In dieser Kulturlandschaft mit ihren riesigen Findlingen halten sich verschiedene Limikolen auf, die hier brüten wie, Sandregenpfeifer, Brachvogel und Kampfläufer oder noch eine weite Zugstrecke vor sich haben, wie Sichelstrandläufer, Pfuhlschnepfe oder Dunkler Wasserläufer. Im flachen Wasser ist noch mit arktischen Arten, wie Zwergschwan und Zwergsäger zu rechnen. Bei Pögari liegt einer der bedeutendsten Rastplätze für Weißwangengänse im Baltikum. Hier befindet sich außerdem einer der wenigen Brutplätze der mitteleuropäischen Form des Alpenstrandläufers. Später suchen wir das verfallene schwedische Herrenhaus “Vaike-Roude” und seinen herrlich verwilderten Park auf. Die uralten Bäume sind ideal für die Beobachtung von Weißrückenspecht, Zwerg- und Grauschnäpper, Pirol und Rotdrossel. Auf den steinigen Feldern von Soo-Otsa, die wir am Nachmittag besuchen, kommen der Ortolan und weitere Vögel (Turteltaube, Kiebitz, Braunkehlchen) der Offenlandschaft vor. Den späten Abend widmen wir den Eulen. So wollen wir Sperlingskauz und Habichtskauz, aber auch den Ziegenmelker sehen und hören.
Heute wechseln wir abermals unseren Standort. Es geht in den Südwesten Estlands an die Rigaer Bucht. Zuvor suchen wir am Kasari nach Schreiadlern, Rebhühnern und Wiesenweihen. Der frei mäandrierende Fluss ist eingebettet in eine traumhafte Kulturlandschaft, mit einer artenreichen Fauna und Flora. Überall zeigen sich Braunkehlchen und Wiesenpieper. Der Beobachtungsturm bei Kloostri gewährt einen tollen Blick in das unzugängliche Gebiet des Deltas. Hier zeigen sich Elche auch an Tagen, da sie nicht gejagt werden. Später beobachten wir am Audru-Polder, schon ganz in der Nähe der Sommerhauptstadt Pärnu. Seit Jahren konnten wir hier immer wieder die seltene Zitronenstelze auf kurze Distanz sehen. Bei entsprechenden Wasserständen ist das Gebiet artenreich an Wasservögeln und Limikolen. Am Nachmittag erreichen wir unser Quartier an der Rigaer Bucht.
Das Nigula-Schutzgebiet besteht im Wesentlichen aus einem riesigen Regenmoor. Hier haben Bruchwasserläufer, Goldregenpfeifer und Raubwürger ihre natürlichen RabaBrutgebiete. Beeindruckende Urwälder mit gigantischen Baumriesen, viel Totholz und üppiger Bodenvegetation, finden sich im Zentrum des Regenmoores. Hier sind Zwergschnäpper, Grau- und Weißrückenspecht zu Hause. Der Merlin jagt oft über das spärlich bewaldete Moor, manchmal von Sturmmöwen angegriffen. Eingerahmt wird das Moor durch eine artenvielfältige Kulturlandschaft, in der die Dächer der einsamen Höfe noch Storchennester tragen und Wendehals, Grauschnäpper und Schreiadler nicht selten sind. Die Nachtexkursion führt uns in die “Western Taiga”. Hier gilt unser Interesse wieder den Eulen (Sperlings,- und Habichtskauz), die wir in der “baltischen Stille” ebenso hören wollen, wie den Ziegenmelker und die Waldschnepfe.
Sehr spannend sind die Pikla-Fischteiche an der Rigaer Bucht. Zu den hier brütenden Rotschenkeln, Sandregenpfeifern und Uferschnepfen kommen weitere durchziehende Arten hinzu. Darunter regelmäßig der Teichwasserläufer. Sehr nah sind Rotsterniges Blaukehlchen und Thunberg-Schafstelzen zu sehen. In den Röhrichten sind Bartmeise, Rohrdommel und verschiedene Rohrsängerarten zu hören oder zu sehen. Natürlich wollen wir uns auch am Karmingimpel erfreuen, der Mitte Mai in Estland eintrifft. An der Außenküste sind die Wattflächen immer gut für Sumpfläufer und Odinshühnchen, ganz sicher aber für Dunkle Wasserläufer und Zwergstrandläufer.
Nach einer Frühhexkursion im Umfeld des Übernachtungsortes fahren wir am Vormittag nach Tallinn zurück. Je nach zur Verfügung stehender Zeit und in Abhängigkeit von den Flugzeiten, suchen wir nochmals die Altstadt von Tallinn auf. Später kehren wir nach Deutschland zurück.